Mehr Datenschutz hat seinen Preis

Facebook, Instagram und Co.: Die Social-Media-Plattformen des Mutterkonzerns Meta gehören mittlerweile für viele zum Alltag dazu. Dabei soll das sonst so gedankenlose Scrollen, Liken und Posten künftig immer öfter durch kurze, nicht überspringbare Werbebeiträge unterbrochen werden. Diese Werbepausen, die einige Sekunden dauern, werden somit zur neuen Realität für Nutzer, die die Plattformen weiterhin kostenlos nutzen möchten. Das ist für die Konsumenten nicht nur lästig, sondern führt auch zwangsläufig dazu, dass viele sonst so treue Nutzer ihre Zeit auf Instagram und Co. reduzieren werden. 


Um trotzdem auch weiterhin die gewohnte Zielgruppe zu erreichen, müssen Betriebe ihre eigene Social-Media-Strategie also anpassen. Und hier ist Kreativität gefragt: Inhalte müssen so gestaltet werden, dass sie auch trotz Werbepausen die Aufmerksamkeit der Nutzer aufrechterhalten. Emotional ansprechende Beiträge, interaktive Formate wie Umfragen oder unterhaltsame Videos können dabei helfen, sich von der Masse abzuheben. 


Ein Umdenken muss stattfinden, denn wer auf diese Unterbrechungen verzichten möchte, hat nur zwei Alternativen: Entweder stimmt man einer umfassenderen Verarbeitung der eigenen personenbezogenen Daten zu, um personalisierte Werbeinhalte zu erhalten, oder man entscheidet sich für ein kostenpflichtiges Abonnement. Dieses Abo bietet eine werbefreie Nutzung der Plattformen und kostet bis zu 7,99 Euro pro Monat – ursprünglich hatte der Konzern angekündigt, 12,99 Euro zu fordern, zog den höheren Preis aber aufgrund von zunehmender Kritik wieder zurück. 


Auch hier sehen sich Unternehmen mit Herausforderungen konfrontiert: Werbefreie Abonnements reduzieren die Reichweite drastisch und gleichzeitig wird personalisierte Werbung aufgrund der Datenschutzanforderungen kostspieliger und aufwendiger. Kreative und finanzielle Ressourcen, die nicht jedes Unternehmen gleichermaßen erbringen kann.


Auch aus Nutzersicht stellen sich grundlegende Fragen: Inwiefern ist man bereit, für den eigenen Datenschutz oder die Werbefreiheit zu zahlen – und was nimmt man damit in Kauf? Der zunehmende Wunsch nach mehr Transparenz im Umgang mit persönlichen Daten darf von Unternehmen nicht ignoriert werden. 


Wer seinen Followern diesen Wunsch erfüllt und die eigenen Verarbeitungspraktiken offenlegt, kann Vertrauen aufbauen und sich langfristig einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Denn der ethische Umgang mit Daten wird immer mehr zu einem Schlüsselfaktor in der Beziehung zwischen Marke und Konsumenten.
 

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